Allgemeines:

Dieses Spezialseminar wird im Rahmen des zertifizierten Curriculums Ego-State-Therapie nach Kai Fritzsche angeboten. Es werden fortgeschrittene Konzepte und Techniken der Ego-State-Therapie für diese Thematik vermittelt. Die Inhalte des Spezialseminars bauen auf die Basisseminare des Curriculums (Seminar 1 – 7) auf (siehe auch EST-Curriculum).

Das Spezialseminar richtet sich an approbierte Psychotherapeut*Innen sowie an Psychotherapeut*Innen bzw. psychotherapeutisch Tätige weiterer Berufsgruppen mit vergleichbarer Ausbildung (Voraussetzung). 

Das Spezialseminar ist für die Zertifizierung in Ego-State-Therapie durch die Ego-State-Therapie Arbeitsgemeinschaft Deutschland (EST-DE) zugelassen.

Das Spezialseminar ist zusätzlich im Rahmen der Fortbildung in Klinischer Hypnose von der M.E.G. als „C-Seminar“ anerkannt.

Das Seminar wird zur Zertifizierung bei der Berliner Psychotherapeutenkammer eingereicht. Es werden 22 Fortbildungspunkte beantragt.

Bitte beachten Sie die Voraussetzungen für die Zertifizierung des Curriculums Ego-State-Therapie sowie die allgemeinen Anmeldebedingungen des IfHE.

Seminarinhalt:

In dem häufig nachgefragten Spezialseminar werden die Konzeptionen und die daraus abgeleiteten multimodalen Interventionen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen maßgeschneidert. Die psychotherapeutischen Bemühungen um diese Patient*innengruppe weist insbesondere hinsichtlich der Entstehung von Ego-States eine Besonderheit auf. Sie gestaltet sich weniger retrospektiv, sondern muss mit den gegenwärtigen auslösenden Umständen umgehen, Umständen, in denen „es gerade passiert“. Was in der Behandlung Erwachsener mitunter lange zurückliegt, geschieht häufig hier gerade jetzt. Die Therapeut*innen übernehmen dabei zum Teil die Aufgabe von Geburtshelfer*innen für Ego-States, das heißt, für die Wahrnehmung und das Bewusstsein von Vielfältigkeit und das Erleben eines meist völlig neuen Beziehungsangebotes.

Die Interventionen bedürfen einer Differenzierung nach Altersstufen und umfassen – wie im Erwachsenenbereich ebenfalls – immer sowohl störungs- als auch entwicklungsbezogene Perspektiven. Dabei gewinnen auf Grund der Familienkontexte systemische sowie transgenerative Aspekte stark an Bedeutung.

Im Seminar wird darauf eingegangen, wie sich die große Methodenvielfalt der Kinder- und Jugendlichentherapie mit dem Teile-Konzept der Ego-State-Therapie verbinden lässt. Es wird aufgezeigt, welches Potenzial die Ego-State-Therapie in den verschiedenen Arbeitsbereichen aufweist:

• in der psychotherapeutischen Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen
• in der Arbeit mit den Eltern und Bezugspersonen
• in der Familientherapie
• in der Beratung und Jugendarbeit
• im pädagogischen Bereich.

Im Seminar werden Impulse und konkrete Möglichkeiten des spezifischen Einsatzes der Ego-State-Therapie für diese Bereiche gegeben.

Methoden

Die Praxiserfahrungen der Teilnehmenden werden in das Seminar integriert. Dabei wechseln sich  die Vorstellung konzeptioneller Aspekte, Diskussion, Demonstration und Übung ab. Das Seminar ist darauf ausgerichtet, die einzelnen Behandlungsschritte der Ego-State-Therapie unmittelbar anzuwenden, also in die eigene psychotherapeutische Arbeit einzuflechten.

Literatur

• Brächter, W. (Hrsg.)(2014). Der singende Pantomime. Ego-State-Therapie und Teilearbeit mit Kindern und Jugendlichen. Heidelberg: Carl Auer
• Fritzsche, K. (2021) Ego-State-Therapie bei Traumafolgestörungen. Handbuch für die Praxis. Heidelberg: Carl Auer.
• Fritzsche, K. (2021). Praxis der Ego-State-Therapie. Heidelberg: Carl Auer, 4. Aufl.
• Stadler, C. & Kress, B. (2020). Praxishandbuch Aufstellungsarbeit. Grundlagen, Methodik und Anwendungsgebiete. Wiesbaden: Springer Fachmedien.