EST-2: „Ich lasse Dich nicht allein!“ Arbeit mit symptomassoziierten Ego-States und ihre Versorgung

Datum Zeit Ort
15.02.2025 09:30–17:30 Uhr IfHE Veranstaltungsort Remise
16.02.2025 09:30–17:00 Uhr IfHE Veranstaltungsort Remise
Ort
IfHE Veranstaltungsort Remise
Pankgrafenstraße 1, 13187 Berlin-Pankow

(Haltestelle Berlin-Pankow: S-Bahn S2, S8, S85; U-Bahn U2; Tram 51, M1 Haltestelle Pankow Kirche)

ReferentIn
Dr. phil. Dipl.-Psych. Kai Fritzsche
Standardpreis
€ 385,00
M.E.G.-Mitglieder
€ 365,00
Freie Plätze
ausgebucht

Allgemeines

Mit dem zweiten Seminar (EST-2) „Ich lasse Dich nicht allein! Arbeit mit symptomassoziierten Ego-States und ihre Versorgung" wird das Curriculum Ego-State-Therapie nach Kai Fritzsche fortgesetzt. Es empfiehlt sich, zuvor das Basisseminar 1 „Einführungsseminar Ego-State-Therapie. Arbeit mit ressourcenreichen Ego-States. Beziehungsaufnahme und Stabilisierung.“ besucht zu haben. Die Inhalte der Seminare 1 bis 7 bauen aufeinander auf (siehe auch EST-Curriculum). 

Das Seminar ist zusätzlich im Rahmen der Fortbildung in Klinischer Hypnose von der M.E.G. als „C-Seminar“ anerkannt. Das Seminar wird zur Zertifizierung bei der Berliner Psychotherapeutenkammer eingereicht. Es werden 16 Fortbildungspunkte beantragt.

Das Seminar ist für die Zertifizierung in Ego-State-Therapie durch die Ego-State-Therapie Arbeitsgemeinschaft Deutschland (EST-DE) zugelassen.

Das Seminar richtet sich an approbierte Psychotherapeut*Innen sowie an Psychotherapeut*Innen bzw. psychotherapeutisch Tätige weiterer Berufsgruppen mit vergleichbarer Ausbildung. (Voraussetzung). 

Bitte beachten Sie die Voraussetzungen für die Zertifizierung des Curriculums Ego-State-Therapie sowie die allgemeinen Anmeldebedingungen des IfHE.

Inhalt

Der Schwerpunkt dieses Seminars besteht aus der Arbeit mit symptomassoziierten Anteilen. Symptomassoziierte Ego-States werden auch als verletzte Ego-States bezeichnet. Sie zeigen sich in Zusammenhang mit den Belastungen und Beschwerden, mit denen die Patient*Innen in die Praxis kommen und weisen ein sehr heterogenes Bild auf. Verletzte Ego-States können auch verborgen sein. Sie sind von sogenannten kompensatorischen und destruktiv wirkenden Ego-States zu unterscheiden. Im Seminar werden drei Bereiche vertieft:

  1. Die verschiedenen Möglichkeiten der Kontaktaufnahme: Der erste Schritt der Arbeit mit verletzten Ego-States besteht darin, einen Zugang zu diesen Ego-States zu schaffen. Das therapeutische Vorgehen richtet sich nach den Prozessorientierten Zielen der Ego-State-Therapie und verläuft über die Stationen: Kontaktaufnahme, Aufbau von Kommunikation, Entwicklung von Akzeptanz und Verständnis, Unterstützung der Ego-States sowie deren Nutzung für den Heilungsprozess. Im Vordergrund stehen die Interventionen der Arbeit mit inneren Treffpunkten sowie mit Affekt- bzw. somatischen Brücken.
  2. Die Versorgung verletzter Ego-States: Nach der Kontaktaufnahme konzentriert sich die Arbeit auf die Begegnung mit ihnen, die Würdigung ihres Leids sowie die unmittelbaren Bedürfnisse der verletzten Ego-States. Als zentrale Interventionen werden Schutzmaßnahmen sowie das Nachträgliche Nähren vorgestellt und vertieft.
  3. Die Beziehungsebenen der Ego-State-Therapie: Die Ego-State-Therapie verläuft gleichzeitig auf fünf Beziehungsebenen: 1) zwischen der Therapeutin/dem Therapeuten und der Patientin/dem Patienten, 2) zwischen der Therapeutin/dem Therapeuten und den Ego-States der Patientin/des Patienten, 3) zwischen der Patientin/dem Patienten und ihren/seinen Ego-States, 4) zwischen den Ego-States der Patientin/des Patienten und 5) zwischen den Ego-States der Therapeutin/des Therapeuten und denen der Patientin/des Patienten. In der Arbeit zur Kontaktaufnahme, Begegnung und Versorgung werden alle Beziehungsebenen berücksichtig.

Die Inhalte des Einführungsseminars, also die Arbeit mit ressourcenreichen Ego-States und deren Nutzung werden für die Arbeit mit verletzten Ego-States genutzt. Konzeptionell baut das Seminar auf dem Behandlungsmodell der Ego-State-Therapie auf, dem SARI-Modell.

Methoden

Im Seminar wird den Teilnehmer*Innen ein Einblick in die theoretischen Ansätze, die Methoden und Behandlungsstrategien der Arbeit mit traumatisierten Ego-States praxisnah und abwechslungsreich vermittelt. Durch Demonstrationen, Übungen und Diskussionen wird ein vielfältiger Zugang geschaffen. Das Seminar wird die Möglichkeit bieten, erste Schritte dieser Thematik unmittelbar anzuwenden, also in die eigene psychotherapeutische Arbeit einzuflechten.

Literatur

  • Fritzsche, K. (2021) Ego-State-Therapie bei Traumafolgestörungen. Handbuch für die Praxis. Heidelberg: Carl Auer.
  • Fritzsche K. (2020) Die Begegnung mit Persönlichkeitsanteilen in der Ego-State-Therapie. In: Stadler C., Kress B. (eds) Praxishandbuch Aufstellungsarbeit. Springer, Wiesbaden
  • Fritzsche, K. (2021). Praxis der Ego-State-Therapie. Heidelberg: Carl Auer, 4. Aufl.
  • Fritzsche, K. (2018). Grenzerfahrungen, Grenzübergänge, überwundene Grenzen. Mit Ego-State-Therapie von der Dissoziation zur Integration. Hypnose – Zeitschrift für Hypnose und Hypnotherapie (Hypnose-ZHH), 13 (02), 119-139.
  • Fritzsche, K. (2017). Zwei Gesichter der Dissoziation. PiD – Psychotherapie im Dialog, 18 (03), 79-82.
  • Fritzsche, K. u. Hartman, W. (2023). Einführung in die Ego-State-Therapie. Heidelberg: Carl Auer, 5. Aufl.
  • Fritzsche, K. (2013). Einführung in die Ego-State-Therapie. In: Sulz, S.K.D. & Bronisch, T. (Hrsg.) (2013): States of Mind, Ego-States, Selbstmodus – von der zerrissenen zur integrierten Persönlichkeit. München: CIP-Medien.
  • Fritzsche, K. (2014). Einführung in die Ego-State-Therapie. In: Brächter, W. (Hrsg.)(2014). Der singende Pantomime. Ego-State-Therapie und Teilearbeit mit Kindern und Jugendlichen. Heidelberg: Carl-Auer Verlag.
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