Spezialseminar Ego-State-Therapie: "Mit dem Teufel in einem Boot" - Vertiefende Arbeit mit destruktiv wirkenden bewältigenden Ego-States

Datum Zeit Ort
03.12.2025 09:30–17:30 Uhr IfHE Veranstaltungsort Remise
04.12.2025 09:30–17:30 Uhr IfHE Veranstaltungsort Remise
05.12.2025 09:30–16:00 Uhr IfHE Veranstaltungsort Remise
Ort
IfHE Veranstaltungsort Remise
Pankgrafenstraße 1, 13187 Berlin-Pankow

(Haltestelle Berlin-Pankow: S-Bahn S2, S8, S85; U-Bahn U2; Tram 51, M1 Haltestelle Pankow Kirche)

ReferentIn
Dr. phil. Dipl.-Psych. Kai Fritzsche
Standardpreis
€ 560,00
M.E.G.-Mitglieder
€ 540,00
Freie Plätze
genug

Allgemeines:

Dieses Spezialseminar wird im Rahmen des zertifizierten Curriculums Ego-State-Therapie nach Kai Fritzsche angeboten. Es werden fortgeschrittene Konzepte und Techniken der Ego-State-Therapie für diese Thematik vermittelt. Es empfiehlt sich, zuvor die Basisseminare EST-1 bis EST-3 besucht zu haben. Das Seminar kann einzeln oder im Rahmen des gesamten Curriculums gebucht werden. Bitte beachten Sie: als Teilnahmevoraussetzung gilt hierbei die Teilnahme an mindestens einem der Basisseminare EST-1-3. Die Inhalte der Basisseminare 1 bis 7 bauen aufeinander auf (siehe auch EST-Curriculum).

Das Spezialseminar richtet sich an approbierte Psychotherapeut*Innen sowie an Psychotherapeut*Innen bzw. psychotherapeutisch Tätige weiterer Berufsgruppen mit vergleichbarer Ausbildung (Voraussetzung). 

Das Spezialseminar ist für die Zertifizierung in Ego-State-Therapie durch die Ego-State-Therapie Arbeitsgemeinschaft Deutschland (EST-DE) zugelassen.

Das Spezialseminar ist zusätzlich im Rahmen der Fortbildung in Klinischer Hypnose von der M.E.G. als „C-Seminar“ anerkannt.

Das Seminar wird zur Zertifizierung bei der Berliner Psychotherapeutenkammer eingereicht. Es werden 16 Fortbildungspunkte beantragt.

Bitte beachten Sie die Voraussetzungen für die Zertifizierung des Curriculums Ego-State-Therapie sowie die allgemeinen Anmeldebedingungen des IfHE.

Inhalt

Die Arbeit mit destruktiv wirkenden bewältigenden Ego-States einschließlich der sogenannten Täterintrojekte (täternahe Ego-States) gehört zu den wichtigsten Herausforderungen in der psychotherapeutischen Praxis.  Ein Großteil der Fragen in Supervisionsveranstaltungen richtet sich auf diesen Bereich der therapeutischen Arbeit. Destruktiv wirkende bewältigende Ego-States können bei allen Patientinnen und Patienten auftreten und eine maßgebliche Rolle spielen, unabhängig vom Störungsbild und Anlass der Behandlung. Das Spektrum dieser Ego-States ist sehr groß und reicht von moderateren inneren Kritiker*innen bis hin zu kaum erreichbaren täternahen Anteilen. Destruktiv wirkende bewältigende Ego-States verkörpern Bewältigungsbemühungen und geben Aufschluss darüber, womit die betreffenden Menschen in ihrem Leben konfrontiert waren.

Die hohe Bedeutung dieser Ego-States sowie der große Umfang des  therapeutischen Materials führte dazu, im IfHE ein zusätzliches Seminar für diesen Schwerpunkt anzubieten, das die Inhalte des Seminars EST-6 erweitert.

Im Spezialseminar wird auf die wichtigen relevanten Themen eingegangen. Dazu gehören u.a.: das breite Spektrum dieser Ego-States, die Diskussion um den Introjektbegriff, Scham, Schuld, Täterbindung, ausbleibende Kooperation, Identifikationen sowie transgenerative Aspekte. Es werden neben den bewährten Herangehensweisen neu entwickelte Konzepte aufgegriffen, vorgestellt und demonstriert. Schwerpunkte bilden zum Beispiel das Konzept der toxischen Täterbindungen von Jan Gysi, das Konzept der Arbeit mit feindseligen Anteilen von Richard Kluft sowie die kognitive Arbeit mit dissoziierten Anteilen von Catherine G. Fine. Die Konzeption der Arbeit mit destruktiv wirkenden bewältigenden Anteilen wird in einen Ego-State-therapeutischen Behandlungsplan integriert, in dem die Vielfalt der Ego-States aus einer ressourcenorientierten und humanistischen Perspektive realisiert wird.

Das Spezialseminar soll die therapeutische Arbeit mit destruktiv wirkenden bewältigenden Anteilen erleichtern. Die Teilnehmer/innen werden ihre Kompetenz und Sicherheit im Umgang mit diesen Ego-States weiter erhöhen. Das Ziel besteht darin, entsprechende Ego-States möglichst früh im therapeutischen Prozess zu erkennen und flexibel und methodenreich auf sie reagieren zu können. Die Flexibilität soll eigene therapeutische Stärken einbeziehen und Wege bereiten, neue Interventionen in die Arbeit zu integrieren. Grundlage bietet die in der Ego-State-Therapie entwickelte Konzeption der Arbeit mit destruktiv wirkenden bewältigenden Anteilen. Dabei werden mehrere Interventionsebenen einbezogen, wie die Beziehungsebene, die Handlungsebene,die Körperebene und die Identitätsebene. 

Methoden

Im Seminar wird den Teilnehmer*innen ein Einblick in die theoretischen Ansätze, die Methoden und Behandlungsstrategien der Arbeit mit destruktiv wirkenden bewältigenden Anteilen praxisnah und abwechslungsreich vermittelt. Durch Demonstrationen, Übungen und Diskussionen wird ein vielfältiger Zugang geschaffen. Das Seminar wird die Möglichkeit bieten, erste Schritte dieser Thematik unmittelbar anzuwenden, also in die eigene psychotherapeutische Arbeit einzuflechten.

 

Literatur

  • Fritzsche, Kai (2021): Ego-State-Therapie bei Traumafolgestörungen. Handbuch für die Praxis. Heidelberg: Carl Auer Verlag. 
  • Fritzsche K. (2020) Die Begegnung mit Persönlichkeitsanteilen in der Ego-State-Therapie. In: Stadler C., Kress B. (eds) Praxishandbuch Aufstellungsarbeit. Springer, Wiesbaden
  • Fritzsche, K. (2021). Praxis der Ego-State-Therapie. Heidelberg: Carl-Auer Verlag, 4. Auflage.
  • Kai Fritzsche (2018). Grenzerfahrungen, Grenzübergänge, überwundene Grenzen. Mit Ego-State-Therapie von der Dissoziation zur Integration. Hypnose - Zeitschrift für Hypnose und Hypnotherapie(Hypnose-ZHH), 13 (02)119-139.
  • Fritzsche, K. (2017). Zwei Gesichter der Dissoziation: Ego-State-Therapie zur Behandlung von Traumafolgestörungen. Psychotherapie im Dialog 3, 79-82.
  • Fritzsche, K. & Hartman, W. (2023). Einführung in die Ego-State-Therapie. Heidelberg: Carl-Auer Verlag, 5. Auflage.
  • Fritzsche, K. (2013). Einführung in die Ego-State-Therapie. In: Sulz, S.K.D. & Bronisch, T. (Hrsg.) (2013): States of Mind, Ego-States, Selbstmodus – von der zerrissenen zur integrierten Persönlichkeit. München: CIP-Medien.
  • Fritzsche, K. (2014). Einführung in die Ego-State-Therapie. In: Brächter, W. (Hrsg.)(2014). Der singende Pantomime. Ego-State-Therapie und Teilearbeit mit Kindern und Jugendlichen. Heidelberg: Carl-Auer Verlag.
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