Spezialseminar Ego-State-Therapie: Behandlung komplexer Traumafolgestörungen und Bindungsstörungen mit Ego-State-Therapie

Datum Zeit Ort
07.06.2024 09:30–17:30 Uhr IfHE Veranstaltungsort Remise
08.06.2024 09:30–17:30 Uhr IfHE Veranstaltungsort Remise
09.06.2024 09:30–16:00 Uhr IfHE Veranstaltungsort Remise
Ort
IfHE Veranstaltungsort Remise
Pankgrafenstraße 1, 13187 Berlin-Pankow

(Haltestelle Berlin-Pankow: S-Bahn S2, S8, S85; U-Bahn U2; Tram 51, M1 Haltestelle Pankow Kirche)

ReferentIn
Dr. phil. Dipl.-Psych. Kai Fritzsche
Standardpreis
€ 560,00
M.E.G.-Mitglieder
€ 540,00
Die Anmeldefrist für diese Veranstaltung ist leider schon vorbei.

Allgemeines:

Dieses Spezialseminar wird im Rahmen des zertifizierten Curriculums Ego-State-Therapie nach Kai Fritzsche angeboten. Es werden fortgeschrittene Konzepte und Techniken der Ego-State-Therapie für diese Thematik vermittelt. Die Inhalte des Spezialseminars bauen auf die Basisseminare des Curriculums (Seminar 1 – 7) auf (siehe auch EST-Curriculum).

Das Spezialseminar richtet sich an approbierte Psychotherapeut*Innen sowie an Psychotherapeut*Innen bzw. psychotherapeutisch Tätige weiterer Berufsgruppen mit vergleichbarer Ausbildung (Voraussetzung). 

Das Spezialseminar ist für die Zertifizierung in Ego-State-Therapie durch die Ego-State-Therapie Arbeitsgemeinschaft Deutschland (EST-DE) zugelassen.

Das Spezialseminar ist zusätzlich im Rahmen der Fortbildung in Klinischer Hypnose von der M.E.G. als „C-Seminar“ anerkannt.

Das Seminar wird zur Zertifizierung bei der Berliner Psychotherapeutenkammer eingereicht. Es werden 22 Fortbildungspunkte beantragt.

Bitte beachten Sie die Voraussetzungen für die Zertifizierung des Curriculums Ego-State-Therapie sowie die allgemeinen Anmeldebedingungen des IfHE.

 

Seminarinhalt:

Die Behandlung komplexer Traumafolgestörungen ist und bleibt eine große Herausforderung in der psychotherapeutischen Praxis, im Beratungskontext sowie im stationären Alltag. Nicht nur die Symptomatik ist komplex und reicht von posttraumatischen und dissoziativen Symptomen und Bindungsstörungen über zahlreiche komorbide Störungen bis hin zu Persönlichkeitsveränderungen bzw. Entwicklungs- und Persönlichkeitsstörungen, auch die Behandlungsansätze und die nur noch schwer überschaubare Vielfalt an Interventionen sind komplex. Diese Komplexität kann zu erheblichen Schwierigkeiten in der Therapie sowie zu hohen Belastungen bei Patient*innen und Therapeut*innen führen.

Die Ego-State-Therapie hat sich als eine adäquate, fundierte und effektive Antwort auf die Komplexität dieser Störungen bewährt. Der Heilungsprozess in der Ego-State-Therapie verläuft zum großen Teil über das Erleben der Begegnung mit Persönlichkeitsanteilen (Ego-States). Es handelt sich um eine Begegnung mit dem Selbst. Diese Begegnung mit den Ego-States sowie die spezifische Arbeit mit ihnen ermöglicht die heilsame Integration. Die Theorie der Ego-State-Therapie geht von der Annahme aus, dass jeder Mensch mehrere Persönlichkeitsanteile (Ego-States) aufweist und dass diese Anteile elementare Funktionen besitzen. Sie dienen dem Schutz und der Befriedigung von psychischen und physischen Grundbedürfnissen und entstehen meist sehr früh in der Entwicklung, aber auch im weiteren Lebensverlauf in Zusammenhang mit kritischen Lebensereignissen und Traumatisierungen. Im Seminar werden sowohl komplexe Behandlungsstrategien als auch spezifische Interventionen der Ego-State-Therapie vorgestellt, demonstriert, diskutiert und geübt. Die verschiedenen Behandlungsphasen, Beziehungsebenen sowie die Besonderheiten der Behandlung komplextraumatisierter Menschen werden einbezogen. Als Fundament der Therapie dient eine Grundkonzeption zur Behandlung von Traumafolgestörungen mit Ego-State-Therapie. Die Grundkonzeption setzt sich aus elf Behandlungsschritten zusammen, die in Form eines Baukastensystems zirkulär eingesetzt werden.

Der Fokus des Seminars ist auf die praktische Arbeit im therapeutischen Alltag gerichtet. Die Bandbreite der komplexen Störungsbilder ist sehr groß, die Stabilität der Betroffenen höchst unterschiedlich und die Fähigkeit, Kontakt mit inneren Anteilen aufzunehmen leider nicht immer gegeben. Folglich muss aus den Zutaten der Grundkonzeption ein fallbezogener maßgeschneiderter Behandlungsplan realisiert werden. Im Seminar wird gezeigt, wie hoch belastende Dissoziation und weitere komplexe Traumafolgen in einem konstruktiven und kreativen Behandlungsprozess zu unterstützenden Wegweisern und Helfer*innen umgewandelt werden können. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird die Möglichkeit gegeben, sich neben ihren Erfahrungen in der Behandlung von komplextraumatisierten Menschen auch mit eigenen Belastungen auseinanderzusetzen.

Methoden

Das Spezialseminar folgt dem Muster: Vorstellung konzeptioneller Aspekte, Diskussion, Demonstration und Übung. Das Seminar ist darauf ausgerichtet, die einzelnen Behandlungsschritte der Ego-State-Therapie unmittelbar anzuwenden, also in die eigene psychotherapeutische Arbeit einzuflechten.

Literatur

Fritzsche, K. (2021): Ego-State-Therapie zur Behandlung von Traumafolgestörungen. Ein Handbuch. Heidelberg (Carl-Auer-Verlag).

Fritzsche, K. (2021): Praxis der Ego-State-Therapie. Expedition Teilearbeit. Heidelberg (Carl-Auer-Verlag) 4. Auflage.

Fritzsche, K.: Online-Kurs „Ego-State-Therapie bei Traumafolgestörungen“ bei Life Lessons (www.lifelessons.de)

Fritzsche, K. (2017): Zwei Gesichter der Dissoziation. Ego-State-Therapie zur Behandlung von Traumafolgestörungen. Psychotherapie im Dialog 3: S. 79-82.

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